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Erdogan entschuldigt sich bei Putin

Montag, 27. Juni 2016 , von Freeman-Fortsetzung um 19:00

Offensichtlich hat der schwere Einbruch der Wirtschaft in der Türkei seine Wirkung gezeigt. Die Hotels und Strände am Mittelmeer sind leer, Geschäfte und Restaurants geschlossen, viele Menschen sind arbeitslos, da die Hauptkundschaft fehl, die Touristen aus Russland. Erdogan hat mit seiner irrationalen Politik gegenüber Russland der Türkei einen schweren Schaden zugefügt. Jetzt ist er zu Kreuze gekrochen. Russland Präsident Wladimir Putin hat einen Brief von Erdogan erhalten, worin er sich für den Tod des Piloten entschuldigt, dessen Maschine von türkischen Kampfjets über Syrien vergangenen November abgeschossen wurde. Erdogan brachte weiter zum Ausdruck, er ist bereit die Beziehung mit Moskau wieder herzustellen.


Zur Erinnerung, der Abschuss der Su-24 hat zur schwersten Belastung der russisch-türkischen Beziehung geführt, in dem Russland es einen "Stich in den Rücken" nannte und Sanktionen gegen die Türkei verhängte. Erdogan hat sich damals geweigert eine Entschuldigung auszusprechen, was das Mindeste für diesen tödlichen Vorfall gewesen wäre, sondern beschuldigte Russland den türkischen Luftraum erletzt zu haben, was nicht stimmt. Auch wenn es so gewesen wäre, ist das lange kein Grund einen russischen Bomber abzuschiessen, der die radikal islamischen Terroristen in Syrien bekämpfte. Ausserdem verletzt die türkische Luftwaffe mehrmals am Tag den griechischen Luftraum, ohne dass die Griechen jedesmal eine türkische Maschine vom Himmel holen.

Nur weil die türkische Wirtschaft sehr unter den Sanktionen leidet, hat Erdogan seine Meinung geändert und heuchelt jetzt Mitleid vor. Laut Kreml-Sprecher Peskow: "Das Oberhaupt des türkischen Staates hat seine tiefe Sympathie und Anteilnahme gegenüber den Verwandten des verstorbenen Piloten ausgedrückt und sagt 'Entschuldigung'".

In seinem Brief nannte Erdogan Russland "einen Freund und strategischen Partner" von Ankara, mit dem die türkischen Behörden die Beziehung nicht verderben will. "Wir hatten nie den Wunsch oder die Absicht, das russische Flugzeug abzuschiessen", stand im Brief laut der Webseite des Kreml.

Ist auch gelogen, den der Abschussbefehl kam von ganz oben. Aber besser jetzt sein Bedauern heucheln als nie, denn im Brief stand dann weiter: "Die türkische Seite hat alles riskiert und hat alles unternommen, um den Leichnam des russischen Piloten von der syrischen Opposition zu bergen und in die Türkei zu bringen. Die Vorbereitung der Prozedur vor der Beerdigung wurde laut allen religiösen und militärischen Regeln vorgenommen."

Jetzt kommt die volle Tränendrüse: Ankara hat die Familie des toten russischen Piloten wie eine türkische Familie behandelt und ist "bereit zu jeder Handlung, um den Schmerz und die Schwere des Schadens zu lindern", steht im Brief. Erdogan soll auch geschrieben haben, eine Strafuntersuchung ist gegen die Personen eingeleitet worden, welche verdächtigt werden, den russischen Piloten ermordet zu haben.

Ob diese Entschuldigung reicht, um die Beziehungen mit Russland wieder zu normalisieren, werden wir sehen. Der türkische Aussenminister Mevlut Cavusoglu wird jedenfalls beim Treffen der Mitglieder der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation am 1. Juli in Sotschi, Russland teilnehmen. Vielleicht hat Erdogan endlich eingesehen, er muss diesen Schritt unternehmen, da er sonst völlig isoliert vom Rest der Welt ist und sich mit Russland nicht anlegen kann.

Auf der anderen Seite hat Erdogan die sofortige Entfernung des Namen "Trump" vom Trump Tower in Istanbul verlangt, wegen der "anti-moslemischen Rhetorik" des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner Donald Trump. Bei der Eröffnungsfeier des Hochhauses 2012 war Erdogan als Prämierminister noch dabei, was er jetzt bedauert, wie er sagt. Mal schauen ob er dann auch einen Rückzieher macht und sich entschuldigt, sollte Trump im Herbst US-Präsident werden, wegen der "guten Beziehungen" zu Washington.

Hier eine interessante Tatsache. Neben dem Eingang zur Militärakademie in Ankara gibt es eine Bronzetafel auf der steht: "Türklerin en büyük düşman Rus bir Yunan ik" oder auf Deutsch: "Der grösste Feind der türkischen Nation ist ein Russe zuerst und dann ein Grieche." Wenn die Türkei diese feindliche Einstellung hat, frage ich mich, warum überhaupt Russen in die Türkei reisen?

insgesamt 10 Kommentare:

  1. Unknown sagt:

    Man muss auch Fehler eingestehen und deswegen ist die Entschuldigung von unserer Seite schon längst überfällig !

  1. Unknown sagt:

    Ich dachte Erdogan kann Russland in 7 Tagen einnehmen? Das waren seine Worte.
    Und das Zitat: "Wir hatten nie den Wunsch oder die Absicht, das russische Flugzeug abzuschiessen"
    Das die den Wunsch nicht hatten ist klar, der Wunsch kam von den Amerikanern aber das er nie die Absicht hatte....diesen teil im Brief hätte er sich sparen können.

  1. Unknown sagt:

    So ein hinterhaeltiger verlogener Heuchler.

  1. Grischa sagt:

    Interessant, Erdogan zeigt einmal mehr was für ein unzuverlässiger Partner er eigentlich ist. Ein richtiger Wendehals, sein zu Kreuze kriechen vor Putin wird bestimmt vielen der sogenannten Internationalen Gemeinschaft nicht besonders gefallen und das ist gut so.

  1. anonym sagt:

    Freeman du musst jetzt unbedingt wissen Erdogan hat strafrechtliche anzeigen bekommen anzeigen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Terrorismus unterstützen erstattet von zwei Anwältinen aus Hamburg mit über 200 Unterschriften einfach anzeige gegen Erdogan googlen.

  1. Die Stimmung hat sich geändert: "Man" will nicht mehr in einen Erdogan-Staat fahren zum Ferien machen, und "man" will auch nicht mehr zu allseits verschleierten Muslimen. Viele Deutsche - und andere Westeuropäer, aber die sind eben mausarm geplündert - also, viele Deutsche habe genug davon trotz allem "all inclusive". Ferienentscheidungen fallen nicht nur mit dem Fressen und dem Saufen und Sonnnebraten. Und die russischen Touristen sind stolz und vergessen nicht so schnell. da hilft kein Schleimen und kein Beten, das ist gelaufen, und die Kurden werden auch nichts vergessen. Nur die Grünen haben ihren Arsch gefunden, dem sie reinkriechen können, sogar unser beschnittenes CEMle.

  1. Anonym sagt:

    So wie Erdowahn sich in den letzten Monaten (oder
    gar Jahren) verhalten hat, kommt der Drang zu
    dieser Entschuldigung ganz sicher NICHT aus seinem
    eigenen Antrieb!

    Jetzt wo die Briten die €/U verlassen fehlt ein
    wichtiger Geldgeber in diesem Luschenverein, und
    die Türkei als wichtiger Brückenkopf zwischen Ost
    und West kann - und muss - zu beiden Seiten hin
    weiter offen bleiben.
    Nein nein, da stecken andere dahinter als dass der
    sich zu so was hinreissen liesse.

  1. Eckart sagt:

    Erdogan hat sich mit einem Schreiben nicht bei Putin, und damit bei der RF für den Tod von zwei russischen Soldaten und die Zerstörung eines Jagtflugzeuges und eines Hubschraubers entschuldigt.

    Er hat nur sein Bedauern mit reichlich vielen patetischen Worthülsen gegenüber den Hinterbliebenen ausgedrückt. - Das ist weit entfernt von einer ENTSCHULDIGUNG.

    Erdogan ist ein Wahnsinniger, und man sollte seine Handlungen entsprechend handhaben.

  1. Hausgeist sagt:

    Schon Komisch - Erdogan entschuldigt sich bei Putin für einen Kampfjetabschuss, 1 oder 2 Tage danach Anschlag in Istanbul.... dürfte den "Welteliten" wohl nicht gepasst haben.

  1. Sele sagt:

    Fragt mal unsere AKP Türken :D Die erzählen uns in den (inzwischen gehören 99,9% der Medien der Regierung) das Russland darum gefleht hat und Russland die Türkei mehr benötigt als Türkei Russland benötigen würde. Schlaf Schäflein schlaf weiter.

    Das Erdogan auf die Knie gefallen ist und sich bei Russland und bei Israel entschuldigt hat war ihm und den Anhängern zu viel. Wenige Stunden später geschah das Attentat am Flughafen. So lenkt die Regierung den Fokus auf andere Dinge. Nur sind die Menschen zu dumm das zu erkennen.