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Schuldenschnitt hat das Wirtschaftswunder ermöglicht

Samstag, 4. Juli 2015 , von Freeman-Fortsetzung um 14:00

Hier eine Lektion im Geschichtsunterricht, die speziell für alle Deutschen gilt, die Griechenland andauernd schlecht machen. 1953 fand in London eine Konferenz statt, wobei ein Grossteil der Schulden der BRD storniert wurden. Das Londoner Schuldenabkommen. Ja, da staunt der Laie. Dieser Schuldenschnitt, oder Befreiung von Schulden, ermöglichte erst das sogenannte Wirtschaftswunder in Westdeutschland. Das lernt man nicht in der Schule und erzählen die deutschen Medien natürlich nicht. Das wollen die Deutschen auch nicht hören, der Aufschwung nach dem II. Weltkrieg war nicht deshalb, weil die Deutschen so besonders fleissig waren, ein nettes Märchen, sondern weil man keine Schulden hatte und deshalb die ganzen Steuereinnahmen für Investitionen für den Wiederaufbau verwendet werden konnte.

Mit dieser Vereinbarung wurden die deutschen Schulden
1953 entweder langfristig gestundet oder ganz gestrichen


Die oben aufgeführte Grafik zeigt die Entwicklung der Staatsverschuldung Deutschlands. Wir sehen, Anfang der 50-Jahre waren die Schulden gleich Null, blieben lange bis Anfang der 70-Jahre relativ gering, um dann immer steiler anzusteigen. Der stärkste Anstieg erfolgte von 1988 auf 1989, ein Sprung von 46 auf 473 Milliarden Euro, wegen der "Wiedervereinigung", die sehr teuer war und nur auf Pump bezahlt wurde. 1995 war die Summe der Schulden bei über 1 Billion Euro angelangt. Heute belaufen sich die Schulden der BRD auf über 2,2 Billionen Euro, mehr als eine Verdoppelung in 20 Jahren!

Die Verschuldungsquote im Verhältnis zum BIP liegt für Deutschland aktuell bei über 80 Prozent. Damit bricht Berlin die Maastricht-Kriterien bei weitem, denn es sind nur 60 Prozent erlaubt. Das heisst, Deutschland würde heute die Bedingungen für eine Aufnahme in die Eurozone nicht erfüllen, dürfte den Euro gar nicht haben. Aber die mal aufgestellten Bedingungen erfüllt sowieso praktisch kein einziges Land der Eurozone. Das alleine zeigt, wie unhaltbar die Gemeinschaftswährung ist.

Der deutsche Staat hat im Jahr über 500 Milliarden Euro an Steuereinnahmen und muss ca. 40 Milliarden davon für die Bedienung der 2,2 Billionen an Schulden ausgeben. Das heisst, heute muss die BRD im Schnitt jeden achten Euro, den sie durch Steuern einnimmt, für Zinsausgaben aufwenden. Dieses Geld fehlt für Investitionen. Und so kommen wir zurück zum Jahr 1953. Nach dem Schuldenschnitt konnten 100 Prozent der Steuereinnahmen sinnvoll und produktiv eingesetzt werden, statt zu einem Grossteil zu den Gläubigern zu fliessen, wie seit der "Wiedervereinigung".

Die Schulden die damals gestrichen wurden stammten aus zwei Perioden: Vor und nach dem II. Weltkrieg. Ungefähr die Hälfte war wegen Kredite die Deutschland zwischen 1920 und 1933 aufgenommen hatte, bevor die Nazis an die Macht kamen, um die Reparationszahlungen, die mit dem Versailler-Vertrag Deutschland aufgezwungen wurden, nachzukommen. Die ander Hälfte war wegen dem Wiederaufbau nach Ende des II. Weltkriegs. Bis 1952 beliefen sich die Schulden von Westdeutschland gegenüber dem Ausland auf 25 Prozent des BIP, was heute lächerlich wenig wäre.

20 Jahre vorher, 1934 war Deutschland ebenfalls nicht in der Lage seine Schulden, die aus dem I. Weltkrieg stammten, zu bezahlen und legte eine Pleite hin. Diese Neustrukturierung der Schulden ermöglichte einen Neuanfang nach der Hyperinflation und Depression der 1920-Jahre. Die Geschichte zeigt, eine nicht zu tragende Schuldenlast kann nur durch die Bereitsschaft der Gläubiger gelöst werden, einer massiven Abschreibung zuzustimmen.

Mit Sparmassnahmen, Einkommenskürzungen und Steuererhöhungen alleine ist noch nie ein Land aus dem Schuldenloch gekommen. Man treibt es nur noch tiefer in die Katastrophe. Genau das meinen aber Merkel und Schäuble wäre die Lösung für Griechenland und sie halten knall hart und stur dran fest, statt die Geschichte Deutschlands als Lehrstück zu nehmen und einen Schuldenschnitt für Griechenland zu akzeptieren.

Unterzeichnung des Londoner Schuldenabkommen am 27. Februar 1953

Unter der Verhandlungsführung von Hermann Josef Abs (Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG) konnte die deutsche Delegation einen hohen Schuldennachlass erreichen. Die deutsche Delegation an der Londoner Schuldenkonferenz argumentierte sehr überzeugend, die Zahlungen für die Bedienung der Schulden würden bald stark ansteigen, was den Wiederaufbau erheblich behindern würde. So willigten die Vereinigten Staaten, Britannien und Frankreich, zusammen mit Spanien und Griechenland, einer grosszügigen Stornierung ein.

Ja, auch Griechenland!

Nach dem Schuldenschnitt erlebte Westdeutschland das "Wirtschaftswunder", mit einer ernormen Bautätigkeit, einem zweistelligen Wirtschaftswachstum und gigantische Steigerung der Exporte. Den Gläubigerstaaten war es viel wichtiger, das Westdeutschland stabil und prosperierend wurde, denn es sollte als "Bollwerk" gegenüber dem Kommunismus dienen. Westdeutschland wurde von den Westmächten als Schaufenster ausstaffiert und als Gegenmodel zur DDR und anderen Ostblockländern aufgebaut!

Jetzt der Sprung zur Gegenwart. Mit der Aufgabe der harten Währung D-Mark und Einführung des Euros 1999, wurden deutsche Produkte und Dienstleistungen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger, weil der Euro eine "Mischrechnung" der teilnehmen Währungen die aufgeben wurden darstellte. Dafür sank die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Mitglieder der Eurozone, weil der Euro stärker als ihre alten Währungen war. Deutschland hat enorm vom Euro profitiert und die anderen einen riesen Verlust eingefahren.

Deutschland wurde zum Exportweltmeister auf Kosten der anderen Länder der Eurozone!

Speziell die Länder die eh schon schwach auf der Brust waren, wie Italien, Spanien, Portugal und ganz besonders Griechenland, haben vom für sie viel zu teuren Euro gelitten. Ich kann mich noch gut erinnern, früher ist man nach Italien zum Einkaufen gefahren, weil wegen der schwachen Lira alles viel günstiger war. Seit der Einführung des Euro ist es genau umgekehrt, die Italiener fahren nach Österreich für ihre Einkäufe, weil billiger. Eine verkehrte Welt, die den Südländern das Genick brach.

Das gleiche mit Spanien, Portugal und Griechenland, die bekannt für billige Ferien waren. Um diesen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit zu kompensieren, haben die betroffenen Länder sich verschulden müssen. Am meisten Griechenland und deshalb ist das Land in der katastrophalen Situation in der es steckt. Klar, man kann jetzt besserwisserisch sagen, die Griechen hätte man nie in den Euro aufnehmen dürfen, aber das war eine politische Entscheidung der EU, aber hauptsächlich von der deutschen Bundesregierung unter Kohl und Genscher.

Warum erzähle ich Euch das alles? Weil es mir stinkt, ständig die arroganten, überheblichen und bösartigen Aussagen aus Deutschland wegen Griechenland zu hören. Statt das Merkel und Schäuble als Hauptschuldige für die Krise beinhart auf Schuldentilgung und Austeritätsmassnahmen bestehen und damit die griechische Bevölkerung ins tiefste Elend stürzen, sollen sie das machen was damals 1953 Westdeutschland zugestanden wurde, einen generellen Schuldenschnitt.

Die Westmächte hätten 1953 auch knallhart auf Rückzahlung der Schulden bestehen können, auf ein Aussaugen bis zum letzten Tropfen Blut. Dann wäre aus Deutschland ein Armenhaus geworden, das niemals aus der Katastrophe des II. Weltkriegs rauskommt. Nur der Schuldenschnitt hat das Wirtschaftswunder ermöglicht. Wie wäre es wenn man Griechenland mit der gleichen Grosszügigkeit behandelt, die Schulden abschreibt und damit einen Neustart ermöglicht?

insgesamt 20 Kommentare:

  1. Devilbz sagt:

    Hallo Freeman,

    lese jetzt schon länger Deinen Blog und habe bis jetzt noch nie einen Artikel kommentiert, obwohl ich die Kommentare der anderen User gerne lese. Jedoch möchte ich anmerken, dass es viele Deutsche gibt die aufgewacht sind und es werden immer mehr. Leider stelle ich bei Dir in letzter Zeit eine generelle Unterstellung fest, das Wir nur aus Schlafschafen bestehen und nicht merken was passiert. Das ist definitiv nicht so. Es ist viel schwieriger wenn man von 70 Jahren Gehirnwäche umgeben ist, das zu sagen was man denkt. Daher bitte ich Dich uns nicht aufzugeben. Ich denke es ist wichtig auch wenn man "erwacht" ist nicht blind drauf los zu rennen, besonders für Deutsche, sondern zu warten bis der Richtige Moment zum freidlichen Wiederstand gekommen ist und dann sind wir viele.
    Grüße vom Bodensee

  1. M.Manfred sagt:

    Eine sehr vernünftige Argumentation und die Griechen sollen diese Idee auch mal vorgeschlagen haben(Deutsche Medien).

  1. freethinker sagt:

    Schuldenschnitt, alles anderes ist falsch:
    https://www.youtube.com/watch?v=P_e6-CfDhDs

  1. freethinker sagt:

    US-gesteuerte, verlogene, antidemokratische und zwangsfinanzierte Hetzsender ARD/ZDF hören nicht auf Unheil über die Welt zu bringen:
    https://propagandaschau.wordpress.com/2015/07/04/ard-und-zdf-lugen-griechisches-referendum-zur-abstimmung-uber-den-euro-um/

  1. chrinaom sagt:

    Gruss aus Athen!

    Danke Freeman, dass du immer die Wahrheit ueber uns erzaehlst.

    "Um diesen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit zu kompensieren, haben die betroffenen Länder sich verschulden müssen. Am meisten Griechenland ...",

    weil Griechenlands Ausgaben fuer Waffen jahrelang 1/4 des gr. BIP ausmachten.

    Neben der Komission fuer die Schulden haben sich auch andere Komissionen gebildet, z.B. eine, die die Siemens-Skandale unter die Lupe nimmt. Im Vertreidigungsministerium werden die Waffenkaeufe auch unter die Lupe genommen.Bekannt gegeben wurde vor einiger Zeit, dass der Kauf von Waffen in Hoehe von 84 Milliarden die Voraussetzung fuer den Eintritt Gr. in die EU war, die Eintrittskarte sozusagen.Es sind unglaubliche Summen, die im letzten Jahrzehnt fuer Waffen ausgegeben wurden, auch in der Krisenzeit kaufte Gr. Waffen.Das bedeutet hohe Gewinne fuer die dt. Waffenindustriellen und Sicherung dt. Arbeitsplaetze. Die Schulden Griechandslands sind nicht unsere Schulden, es sind nicht die Schuldn des Volkes. Sie sind das Ergebnis einer Komplizenschaft zwischen der gr. und der dt. Elite. Und wir , das Volk, moechten wissen, wer von uns verlangt, dass wir buchstaeblich sterben, damit er sein Geld bekommt.

    Die Engstirnigkeit der Deutschen ist fuer mich nicht mehr zu ertragen.(Ich weiss es gibt
    Ausnahmen).Als ob sie die Informationen nicht miteinander kompinieren koennen.Selbst in den traditionellen Massenmedien gibt es Vieles, was widerspruechlich ist, was in Gedanken bringen sollte. Auch der Denkende Deutsche glaubt, dass er uns rettet und er merkt nicht, dass er sein Bankensystem rettet.

    Das Egebnis des heutigen Referendums ist ein eindeutiges "Nein".Nach einer Untersuchung der Aristoteles-Universitaet in Saloniki werden fast 70% der Griechen fuer "Nein" stimmen.
    Vorlaeufig wird es nichts bewirken, aber dieses Ergebnis wird uns ein Stueck unserer gestohlenen Wuerde zurueckgeben. Die Banken sind geschlossen, das scheint die Mehrheit der Leute hier nicht zu beeiflussen, auuserdem wer hat hier noch Erparnisse, die meisten die vor den ATMs stehen sind Rentner oder Lohnempfaenger, die auf ihrer Rente oder ihrem Lohn warten.Die Massenmedien hier sind schlimmer als die Deutschen. Sie machen eine unglaubliche Propaganda fuer die Glauebiger und fuer den Euro, das versteht sich, all diese Medien gehoeren den gr. Oligarchen.





  1. nadann sagt:

    @Devlitz, zu:

    sondern zu warten bis der Richtige Moment zum freidlichen Wiederstand gekommen ist

    Ok, dann bis zum Jahr 2070! Treffpunkt Stadtzentrum.

    Es wäre aber sehr nett, wenn die Schlafmützen allen anderen, bereits wachen Leuten bis dahin einfach nicht im Weg rumstehen würden. Danke sehr!

  1. freethinker sagt:

    Eine Fehlkonstruktion ist der Euro, die Schweiz hat den Euro bereits aufgegeben, aber die EU-Psychos halten am Euro fest, mit denen sie UND IHRE VÖLKER untergehen. Ihr wißt, wo ihr euch bedanken müsst. Geht nach Berlin und lasst euch nicht irgendeinen anderen Feind durch die Hetzmedien aufschwatzen.
    Der Untergang des Euro ist alternativlos.
    https://www.youtube.com/watch?v=krMt-uE384c

  1. Wer will schon in einer EU leben, wo unterernährte Kinder von der Schulbank runterfallen und Rentner mit einer immer karger werdenden Rente ums Überleben kämpfen müssen?

    Der Schuldenerlass gegenüber Griechenland ist mehr als gerechtfertigt. Denn 1. haben damals korrupte Politiker mit Goldman Sachs zusammen bei der Euro-Einführung geschummelt und 2. wirft man einem Land, das nicht kreditwürdig ist, nicht einfach noch mehr Milliarden hinterher. Da wurde ganz klar die Sorgfaltspflicht verletzt und die Bankeninstitute, die da mitgemacht haben, müssten eingeklagt werden. Das griechische Volk soll nun dafür die Rechnung zahlen? NEVER!

    Die EU wird von Banken und Konzerne kontrolliert. Die Stimme des EU-Bürgers zählt ein Dreck. Die Regierung Tsipras wollte ja die Superreichen besteuern lassen. Daraufhin soll die Troika gedroht haben, die Verhandlungen abzubrechen, wenn sie das machen wollen. Tsipras und Varoufakis haben diese Mafia-Bande durchschaut und monatelang gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Hut ab vor den beiden.

    An alle Griechen, legt ein OXI in die Urne. Lieber ein Leben in Armut und Freiheit, als ein Leben in Armut und Knechtschaft.

  1. Anonym sagt:

    Griechenland,super gemacht,danke☺

  1. freethinker sagt:

    Das neoliberale Mafiasystem wird nicht locker lassen, bevor nicht jede Form einer sozialen Marktwirtschaft zerstört sein wird. Diese heutigen Faschisten wollen alles und dies bedeutet eben, allen möglichst wenig zu geben, sie in Armut zu bringen. Das gilt weltweit und macht daher auch vor Deutschland nicht halt. Diese Blutsauger kämpfen gegen die Menschheit, von der sie sich immer mehr bedroht fühlt. Sie wollten eine Strafaktion gegen das griechische Volk durchführen und sind damit wohl gescheitert, zum Glück für uns alle. Es bedeutet jedoch keineswegs das sie ihr Ziel aufgeben werden. Sie werden weiterhin jede soziale, humanistische Bewegung, Partei ... bekämpfen.
    http://www.n-tv.de/wirtschaft/20-29-So-feiern-die-Nein-Sager-article15444811.html

  1. Jolex sagt:

    Für nen Schuldenerlass bin ich auch. Ist doch eh nur Buchgeld das niemals ein Grieche live gesehen hat, anhand von Investitionen im Land. auch sollten den Griechen die Zinsen gestrichen werden. Nicht wie Deutschland die 1953 NICHT 100% schuldenfrei wurden.
    "Die Vereinbarungen von 1953 sahen vor, dass diese Zinszahlungen erst im Falle einer Wiedervereinigung Deutschlands fällig werden sollen – ein Ereignis, das damals in weiter Ferne erschien."

    Im Jahre 2010 wurde die letzte 200 Mio € Rate fällig. Diese taten allerdings nicht so weh, 20 jahre (seit der TeilVereinigung) lang,waren nur 4 Mrd €
    Wie hoch sind wohl grad die Zinsen von Gr auf ihre Schulden und das im Verhältnis ihrer W.Kraft?

    ALLES streichen ALLES!

    Und den Leuten mal den Länderfinanzausgleich beibringen der in Deutschland UND auch in der Schweiz als Signal des Zusammnenhaltes super funktioniert.
    EU-Länderfinanzausgleich endlichh offen aussprechen ...

  1. Junichs sagt:

    Zu den ansteigendenden Schulden im Jahr '89 hätte ich da mal eine Frage.
    Da ich Ende '89 geboren bin, habe ich leider nicht aktiv den Mauerfall oder generell von der DDR etwas mitbekommen. Ich "durfte" mir aber schon von einem Kollegen anhören, dass die Ossis Schuld an unserem heutigen Schuldenstand sind.
    Hab' das eigentlich weitgehend ignoriert. Nur als ich gerade die Zahl las, dass '89 ca 400Mrd. neue Schulden gemacht wurden, frage ich mich schon, wo denn bitte das ganze Geld hinfloss.
    Ich meine, auch wenn die DDR nicht der Fortschrittlichste Staat war, so hatten wir, auch ein mehr oder weniger funktionierendes Verkehrswesen, Bildungswesen etc. 400Mrd, klingt irgendwie nach "Hinterweltler"-Staat und man musste erst mal Straßen bauen und den armen Menschen Strom geben.
    Die D-Mark einführen in der DDR, mit neuen Perso's ausstatten kann doch jetzt alles keine 400Mrd. gekostet haben?
    Warum musste das so schnell gehen mit Schulden aufnehmen und neubauen? Versteh ich nicht.
    Hab irgendwie immer öfters das Gefühl, die brauchten nur einen Grund Schulden zu machen und da kamen dann "zufällig" die Ossis um die Ecke.
    Oft hört man unterschwellige negative Kommentare von Leuten, als wären Ossis die Deppen der Welt. Genauso wie es jetzt in den Medien mit der Ostukraine geschieht oder mit den Griechen.

  1. Unknown sagt:

    Es mag ja sein, dass die BRD einen Teil ihrer Schulden als Rechtsnachfolgerin des deutschen Reiches erlassen bekam. Aber zu welchem Preis? Die Kosten durch: die Allierten verursachte Teilung und Wiedervereinigung und Aufrüstung, Raub sämtlicher Patente, Deportation der wichtigsten Wissenschaftler,Veruntreuung des deutschen Staatsgoldes, Besatzung bis 2090, keine Verfassung, keine eigene Währung,Vernichtung der deutschen Renten durch Inflation + Niedrigzins, Einführung des Privatrechts auf allen Ebenen, größter Nettozahler der EU, Aufnahme von über 30% aller Asylanten in Europa, Wirtschaftspionage etc. dürfte diese Schulden um einige tausend % übersteigen...

  1. Unknown sagt:

    Jawoll die Griechen sagen nein zu der Finanzmafia.
    Endlich ist Schluss mit der Erpressung. Hier glaubt auch keiner mehr das Märchen von den faulen Griechen. Ich kläre auch immer schön die Menschen in meinem Umfeld auf. Der beste Vergleich der gut zieht ist der den Dirk Müller gebracht hat (oder auch andere vorher): "Wer einem Arbeitslosen Millionenkredite gibt der brauch sich nicht wundern wenn er sein Geld nicht wieder sieht."
    Aber egal. Ich hoffe das demnächst auch die Spanier abstimmen werden und auch einen Schuldenschnitt verlangen falls es jetzt so bei den Griechen kommt.
    Ich bin gespannt was noch alles passiert.
    Aber es ist Zeit das immer mehr Menschen NEIN sagen zur Unterdrückung und Erpressung egal auf welcher Ebene.
    Wenn sich dann einige Politiker hinstellen und beleidigende Worte gegen die griechische Regierung sagen dann hört es wirklich auf.
    Was glaubt Ihr eigentlich wer Ihr seid.
    Für die Souveränität der Griechen. Für die Drachme und dann auch gleich mit raus aus der EU. In Europa sind die Griechen dann trotzdem noch, egal was unsere Frau Merkel dazu sagt. Haben Sie als Physikerin auch solche abstrusen Logiken geäußert?
    "Scheitert der Euro. Scheitert Europa" Ist das dumm, krank, Absicht, naiv oder Propaganda? Ich weiß wirklich nicht was davon das beste wäre.
    Und wenn wir jetzt hier alle mit Silber bezahlen oder Gold.
    Schaut bei Gold brauch man nur noch 3,3 Kilogramm daheim um 100000Euro zu haben.
    Das ist doch super!
    Wer jetzt kein 20% oder 30% seiner Sparguthaben in Gold und Silber anlegt ist selber Schuld.
    Nur bei absoluter Willkür kann Euch das genommen werden.
    Es gibt jetzt schon fast keine Zinsen mehr auf Sparguthaben.
    Silber und Gold steigen sogar inflationsbereinigt.
    Mit 1000 Euro kann man in 10 oder 20 Jahren weniger kaufen.
    Mit Silber und Gold kann man in 10 oder 20 Jehren mehr kaufen.
    Ja und wer jetzt zweifelt kann auch bei seinem Geld zweifeln.
    Und ich schrieb ja auch nur 20-30% vom ersparten in Metalle anlegen.

    Ich hab nur meine Sicht dargelegt. Aber hier bei den alternativen Medien könnt ihr ja selber nochmal darüber nachdenken ob das so stimmt was ich schreibe.

    Grüße

  1. True Lies sagt:

    Hallo @ Junichs Solstice
    Uns wurden Schulden auf erlegt um dem Westen gleich zu sein, das hieß ostdeutsche Lehren als nichtig zu erklären und man sorgte dafür das wir neu erlernen sollten was wir vor Jahrzehnten im Osten erlernt haben. Immerhin war man indirekt als Ossi ein Feind des vergangenen kalten Krieges.

    Wo dieses Geld blieb kann man ganz sicher in einigen Stücken aufzählen, Sanierung der Schulen, es wurden Spielecken eingerichtet weil man als Wessi ja nicht lernen muß, Kaufhäuser die irgendwie abgesetzt wurden weil jeder auch wir die haben müßten.

    Allgemein kann man aber auch sagen, das wir die Reicheren waren, ohne uns gab es drüben viele Güter gar nicht, wir waren eben der Bauernstaat und wußten uns zu helfen. Das zieht sehr tief seine Wurzeln, bis Heute wird man in den meisten Betrieben hören was alles schief lief nach dem Westen.

    Du siehst heute noch wie die besten Früchte immernoch im Osten angebaut werden, eben weil sich der ein oder andere Wessis viel zu fein ist auch nur einen Fuß aufs Feld zu setzen. Ob das nun Werder Ketchup ist, Werder Wein, Beelitzer Spargel, Thüringer Bratwurst.

    Eine Sache aber wissen nur die wenigsten Menschen unter Uns, von wo kommt denn der BMW nun aus dem schönen Westen?

    FALSCH:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Automobilwerk_Eisenach



    Aber wem erzähl ich das, wird gelesen verstanden aber auch wieder vergessen.

  1. Junichs sagt:

    @True Lies:
    Ich glaube, dass ich Ossi bin ist aus meinem vorherigen Text nicht ganz raus gekommen.
    Ich komme aus Thüringen in der Nähe von Eisenach ;). Daher kenne ich natürlich auch viele Geschichten von meinen Eltern/Bekannten/Verwandten.
    Die Frage die sich eben bei der Summe mir stellte, ist warum musste das so extrem schnell alles mit der Sanierung etc. gehen? (Aber wie du schon indirekt gesagt hast, Schandflecken beseitigen.) Um am Ende nach 25 Jahren Wiedervereinigung immer noch deutlich weniger Geld zu bekommen für die gleiche Tätigkeit? Und um nach 25 Jahren für vieles schuldig gemacht zu werden? Um am Ende nach 25 Jahren Wiedervereinigung, vom Prinzip her, die gleiche Propaganda zu bekommen?

  1. Unknown sagt:

    Eine kleine Anmerkung: 2014 hat Deutschland an Griechenland für 14.879.321 € Rüstungsgüter verkauft. Quelle: Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2014 (Rüstungsexportbericht 2014).
    Sind solche Ausgaben Teil der Auflagen für die Finanzspritzen?
    Im Jahr 2013 waren es übrigens über 40 mio (gleiche quelle, nur vom Vorjahr).

  1. Flori sagt:

    @ Barbara Müller-Singh

    So weit man spekulieren darf, würde ich sagen ja. Eine Einschränkung der Rüstungsausgaben wurde bei den bisherigen Verhandlungen wohl ausgeklammert. Einmal hat Tsipras davon gesprochen und schon schaltete sich der Nato-Generalsekretär vehement ein: http://www.spiegel.de/politik/ausland/nato-jens-stoltenberg-warnt-griechenland-vor-ruestungskuerzungen-a-1041454.html

  1. Flori sagt:

    @junichs Solstice

    Mit dem Abstand von 25 Jahren kann man hinterher feststellen, dass die ehemaligen DDR-Bürger den Verlockungen der DM aufgesessen waren. Sicher menschlich voll verständlich, volkswirtschaftlich-ökonomisch ein Desaster. Ganze Industriezweige (Textilindustrie z.B.) brachen zusammen. Vorher wurde billig nach dem Westen exportiert - nun stiegen die Preise - der Westen nahm nichts mehr, die Märkte im Osten brachen auch weg, die konnten nicht mit DM bezahlen. Die Leute kauften keine Ostprodukte mehr, wollten lieber die bunten Verpackungen und hörten auf die Fernsehwerbung. Niemand zog in Erwägung, damit den Ast abzusägen, auf dem man selber sitzt. Dann kamen die Kriegsgewinnler und Heuschrecken ins Land, versprachen viel, bekamen von der Treuhand Betriebe für einen Appl und ein Ei, kassierten Fördermillionen und machten hinterher dicht, schlachteten Filetstücke aus und liesen den Rest liegen. Eventuell vorhandene potentielle Konkurrenz wurde ausgeschaltet. Foron hatte damals den weltweit ersten FCKW-freien Kühlschrank entwickelt. Im blinden vertrauen auf die Versprechungen Kohls lies man die Beauftragten von Bosch-Siemens durch die Werkhallen gehen, in der Hoffnung auf produktive Zusammenarbeit. Die wurde gar nicht gewünscht, man holte sich Informationen direkt vor Ort, welche blauäugig auch weitergegeben wurden und anschliessend wurde die tradtionsreiche Kühlschrankproduktion in Scharfenstein und Niederschmiedeberg niederkonkurriert - nur ein Beispiel. Die Arbeitslosenquote zog in ähnliche Höhen wie jetzt in Griechenland, die Jugend wanderte wegen Perspektivlosigkeit vermehrt ab. Ja, es gab Infrastrukturmaßnahmen, viele sinnvolle, aber auch genau so viele unsinnige - nur davon profitierten Westdeutsche Grosskonzerne wie Max Bögl und die Strabag z.B.. Die Nachgeordneten Architekten, Berater von Gemeinden und Städten etc. waren auch aus dem Westen. Sicher flossen sehr viele Steuermilliarden nach dem Osten. Durch die hohe Arbeitslosigkeit sicher auch in den originären Konsum - und von dort wieder zu Lidl, Aldi etc. Man hat sich mehr als gesund gestossen und alles brachte der westdeutschen Wirtschaft einen Zwischenboom in den frühen 90ger Jahren. Man kann die Situation Griechenlandes nach der Einführung des Euro direkt mit der Situation der ehemaligen DDR nach der Einführung der DM vergleichen. Nur in den Anschlussgebieten musste man den innerdeutschen Transfer zähneknirschend akzeptieren und wenn man Griechenland unbedingt im Euro halten will, dann auch.

  1. Unknown sagt:

    Die deutschen bekammen grosszuegigen Schuldenschnitt weil es Geopolitisch und strategisch notwenig war. Wer meint das war aus Naechstenliebe sieht die Welt viel zu rosa meiner Meinung nach. Oder warum wird der Ukraine das Geld in den allerwertesten geschoben und bei griechen knausert man??? Das Geld ist knappes Gut und will sinvoll angelegt werden. Und man sieht in der Ukraine viel sinnvollere "Anlagen". Und ob dabei normale Leute draufgehen interessiert es nur die die direckt betroffen sind, dem Rest ist das Schnuppe. Ich will die Griechen nicht entmutigen aber es wird keiner euch retten ausser ihr macht es selber. Oder es aendert sich die Situation geopolitisch so das ihr wieder von Interesse seid, z.B. IS ueberrent Tuerkei und steht sozusagen von den Toren Europas da wird man lieber auf Griechischen Boden kaempfen als bei sich daheim. Geld regiert die Welt alles andere ist bullshit traurig aber war.