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Werbung für Kriegsmaterial in der U-Bahn

Samstag, 18. September 2010 , von Freeman-Fortsetzung um 00:05

Wenn man als Tourist nach Washington DC kommt und die U-Bahn benutzt, dann wird man mit ungewöhnlicher Werbung konfrontiert, nämlich die für Kriegsmaterial. Wo man normalerweise Plakate für Getränke, Kleidung und Handys erwarten würde, die üblichen Konsumartikel für den Mann auf der Strasse, wird man von einer F-35 bedrohlich angestarrt und weitere tödliche und teuere Waffensysteme.



Diese Werbung für Produkte der Lockheed Martin, der weltweit grössten Waffenschmiede, sowie für Northrop Grumman, Goodrich, BAE Systems, KBR und AGI findet man in vielen U-Bahnstationen in Washington, hauptsächlich aber rund um das Pentagon und anderen Regierungsgebäuden.



Klar will man damit die Entscheidungsträger beeinflussen, aber es soll auch die Öffentlichkeit damit auf die Waffen aufmerksam gemacht werden, die gegen eine ach so feindliche Welt die Amerika bedroht notwendig sind. Dabei ist es genau umgekehrt, die USA sind die einzigen, plus die NATO und so ein Gebilde, welches die Welt wirklich bedroht.



Bei einem Budget von fast 1 Billion Dollar pro Jahr (ja 1'000 Milliarden), für „Verteidigung“ plus die ganzen Kriege, wollen die Waffenkonzerne selbstverständlich einen grösstmöglichen Anteil am Kuchen haben.



Zu sehen sind auch Plakate für die ferngesteuerten Drohnen, mit denen auf Befehl von Barracke Osama Tausende Zivilisten in Afghanistan, Pakistan und jetzt neu in Jemen aus der Luft ermordet werden.



Die Soldaten sitzen vor ihren Bildschirmen im Kontrollzentrum in Las Vegas und bedienen den Joystick, drücken auf den Feuerknopf, wie wenn es ein Videogame wäre. Anschliessend gehen sie in die Kantine essen oder nach Feierabend ihre Kinder von der Schule abholen, nach dem sie gerade ganze Familien ausgelöscht haben.

Was man in Washington sieht ist ein Teil der völligen Militarisierung der amerikanischen Gesellschaft. Von allen Seiten werden die Menschen dort mit Waffen, Krieg und Töten konfrontiert, ob mit bombastischen Hollywood-Filmen im Kino, den Militärserien im Fernsehen, der Kriegshetze in den Zeitungen oder wie hier zu sehen auf Plakate für High-Tech-Systeme in der U-Bahn. Der Amerikaner wird völlig gegenüber Gewalt desensibilisiert und ihnen wird gesagt, alle Konflikte können nur mit Kriege gelöst werden und hier sind die besten Waffen dazu.

Solche Plakate sind wirklich das letzte und zeigen wie pervertiert und krank die Gesellschaft der "Führungsnation" der Welt geworden ist.

Aber wie wir wissen, was in Amerika passiert kommt früher oder später auch zu uns. Deshalb freuen wir uns drauf, wenn die ersten Plakate in der U-Bahn der Waffenboutique EADS erscheinen, mit dem sie uns den Eurofighter anpreisen, oder Laserkanonen oder die thermobarische Bombe, mit den Werbesprüchen wie doll sie doch Bunker aufbrechen kann, alles nur zur unserer Sicherheit natürlich.

insgesamt 9 Kommentare:

  1. Leveller sagt:

    War gerade in Amerika, also wenn man so auf dem Land sieht wie es da teilweise aussieht....da ist die komplette Infrastruktur sowas von kaputt. Die haben teilweise seit den 50ern das Equipment nicht gewechselt, vom Zustand der Strassen bis zu Wasserhähnen, Lampen etc....komplett verrottet. Ist ja auch klar wo die ganze Kohle hingeht und zwar in High-tech Kriegsgerät während das gemeine Volk in der technologischen Steinzeit dahin vegetiert. Wenn man mal den Zustand des Landes mit eigenen Augen gesehen hat dann haut diese Art von Werbung dem Fass jetzt echt den Boden raus.

  1. Klarheit sagt:

    Ich war letztes Jahr an der Westküste.

    Natürlich gibt es in Kalifornieren und Nevada viel Wüste, aber ich bin durch so Wohnwagendörfer gefahren.

    Verrostet, alt, wie in einem Slum. Aber dort haben die Menschen gelebt und sogar einen nagelneuen Fahnenmast hingestellt.. dafür war Geld da(oder wurde gespendet).


    Ich denke das ultimative in Amerika ist und bleibt beeindruckend, aber sobald man sich die andere Seite anschaut merkt man schnell das nicht alles so schön ist..

  1. Anonym sagt:

    Diese Werbung zeigt, wer das Land regiert: Das Pentagon. Und wem gehört die Rüstungsindustrie, die mit dem Pentagon eng verzahnt ist? Die Wall Street. Also ist die Wall Street letztendlich für diese Pervertierung verantwortlich.

    Damit so etwas vom gemeinen Volk, dem gutmütigen, aber naiven Ami, hingenommen wird, appelliert man an zweierlei:

    a. an die Hinnahme des neuen Feindbildes Islam, das man unbedingt braucht, damit dieser Ami nicht auf die Idee kommt, dass das alles rausgeschmissenes Steuergeld ist, also sein rausgeschmissenes Geld ist, von dem das gekauft wird;

    b. man braucht immer wieder den tief eingefleischten, protzigen US-Patriotismus - heute in der Form von: 'Wir haben die besten Waffen'. Damals, als ich durch die USA getrampt bin, vor dreißig Jahren, hörte ich oft: Wir haben die besten Autos, die dicksten Schlitten, die besten motorways. Darauf bezog sich in erster Linie der Stolz meines Brieffreundes, den ich in Michigan besuchte und dessen Dad Autohändler und Republikaner war.

    Würde er heute sagen: Wir haben die besten Drohnen, die besten Helicopter-Gunships, das beste weiße Phosphor und sich auf die Brust klopfen? Vielleicht einige, aber längst nicht alle. Es gibt auch Amerikaner, die anders sind: The Other America. Alex Jones ist ein Beipiel, Noam Chomsky ein anderes oder Norman Finkelstein.

    Americans - wake up! This is your land, not the land of the military and the banksters! Try to reclaim it for you! Fight the perverts, fight the fascist elite or you will end up becoming their slaves!

  1. Technoman sagt:

    ich würde auf diese scheiss plakante meine anti kriegs graffitis draufsprühen, obwohl überall kameras dich sehen können und überwachen. von daher schlechte neue überwachungswelt. zaehne zusammen halten und durch .

  1. Unknown sagt:

    Tja liebe Leute,

    der Geist erschafft die Welt.

    Die Game-Welt, in der viele jungen Menschen seit vielen Jahren virtuell leben und sich gegenseitig in den Doom-Boostern und möglichst düsteren und brutalen Szenarien die Hirne ausblasen:

    Das wird bald Wirklichkeit sein.

  1. retlaw sagt:

    @xabar
    Ich habe eine Frage, wem gehört den die Wall Street?
    Das möchte ich gerne von Dir wissen.

    Gruss

  1. Anonym sagt:

    @retlaw

    Wem gehört die Wall Street?

    Es sind wohl die 10 größten US Banken, die auch die private Einrichtung Fed, die Federal Reserve, kontrollieren, die wiederum den ganzen US-Staat im Sack hat, der an sie hoffnungslos verschuldet ist. Diese Banken verdienen an der Überschuldung des Staates, die gewaltig ist.

    Über 50% der Anteile an der FED haben:

    JP Morgan-Chase (die größte Bank der USA);
    Citigroup und
    Wells.

    Das würde bedeuten, dass diese drei Großbanken - wozu überraschenderweise nicht Goldman & Sachs gehört - die Wall Street und die Börse kontrollieren.

    Jetzt werden Leute sagen: David Rockefeller kontrolliert alle! Er zieht alle Fäden! Kann sein, dass da politisch gesehen was dran ist, aber wirtschaftlich gesehen, war er 'nur' Eigentümer von Chase Manhattan, die aber von JP Morgan vor einigen Jahren übernommen wurde.

    Also meine Antwort:

    JP Morgan hat wohl den größten Einfluss in der Wall Street.

  1. retlaw sagt:

    @xabar
    Vielen Dank für die Antwort, nur hast Du die Rothschilds vergessen, denn die spielen ja auch eine Rolle in diesem schmutzigen Spiel.

    Gruss

  1. Ella sagt:

    Ich denke mal, dass diese Plakate D.C. spezifisch sind und vor allen Dingen am UBahnhof Pentagon/ Arlington Mall aushaengen.

    So werden die " Einkaeufer" des Pentagon beeinflusst.

    Hier am Lande gibt es ausser den ueblichen Lobhuddeleien im oertl. TV/zeitung fuer die Militaery sowas nicht zu sehen ( und wir sind in der Naehe einer grossen Base)

    Doch bezeichnet ist, eine Umfrage, die ich diese Woche in unserer Zeitung lass, in der stand naehmlich, dass die Amerikaner dem Militaer von allen Instutionen am meisten vertrauen ( soweit ich mich erinnere um die 44 %)

    Ach ja und noch passend dazu:
    Heute ein grosses Stellenangesuch fuer den Secret Service!!! mit "James Bond" picture und Bilder von Agents die neben der Praesidentenlimousine gehen.

    Ich musste mir erst mal die Augen reiben und konnte es kaum glauben. In unserer "poppeligen" Zeitung, die muessen's ja wirklich noetig haben ( hurting for Agents).

    Die Werbung fuer Freiwillige fuer die Militaery in TV und Zeitung ist ja alltaeglich, doch Stellengesuche fuer Secret Service habe ich seit dem ich hier lebe noch nie gesehen.

    Ansonsten ist die Kritiklosigkeit gegenueber der Armee wohl mit dem von klein an eingetrichtertem Patriotismus und Gehirnwaesche zu erklaeren und auch, dass die Amis, sich nicht mehr gegen die Militaerausgaben wehren.

    Doch auch dass aendert sich zur Zeit, den die Amis sind kriegsmuede und mit zunehmender Arbeitslosigkeit und Verarmung breiter Volksschichten werden sich das viele nicht mehr gefallen lssen und es wird mehr Kritik lautet, ueber die gut bezahlten Governmentjobs, die Verschwendung von Geldern.

    Ansonsten habe ich schon oefter die Zustaende beschrieben,die @Leveller und @Klarheit nennen.
    Haette ich es nicht selbst erlebt und gesehen, haette ich es nicht geglaubt.

    So quasi leben auf einer Muellkippe und in einer Huette und sind immer noch stolz darauf Amerikaner zu sein.( Das ist ja auch oft alles was sie noch haben, ihren Stolz und ihr Glaube an den American Dream)

    Generell haben ja auch nur 18 % ueberhaupt einen Reisepass, also ist die Mehrheit der Amerikaner noch nie aus ihren Land oder auch nur ihrem Staat herausgekommen und hat ueberaupt Vergleichsmoeglichkeiten gehabt.

    Deswegen sind ja auch die Veteranen so ein Unruhepotentiall,
    den die haben erlebt, was in anderen Laendern z.B. D moeglich ist und werden vom Staat im Stich gelassen und als moegliche "Terroristen" und als Balast gesehen.

    Als Resumee zu Freemans Artikel faellt mir nur wieder folgender Satz ein:
    Die USA sind ein Dritte Weltland auf Steroids"