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Komplementärwährung "WIR" soll in Leipzig eingeführt werden

Sonntag, 27. Dezember 2009 , von Freeman-Fortsetzung um 11:20

WUNSCHNACHRICHTEN

Die Schweizer Komplementärwährung namens "WIR" feierte 2009 ihr 75-jähriges Jubiläum. Eine lange Erfolgsgeschichte zeichnet die WIR-Bank aus, welche aus der Not der Weltwirtschaftskrise entstand und 1934 der Auslöser zur Gründung war. Sinn ist es kleine und mittelständische Betriebe zu förden und die Kaufkraft in einem lokalen Gebiet zu halten, um den Teilnehmern zusätzlichen Umsatz zu verschaffen.

Nun soll ab März 2010 "WIR" auch in Leipzig eingeführt werden. Nach langen Gesprächen mit teilnehmenden Partnern hat der Stadtrat in der letzten Sitzung vor Weihnachten einer weit reichenden Beschlussvorlage der Stadtverwaltung zugestimmt.

"Ab März 2010 wird es in der Stadt Leipzig eine eigene Währung mit Unterstützung der Leipziger Sparkasse namens WIR – Wirtschaft in Region – geben. Die Währung wird sich am Euro orientieren und in einem festen Wechselkurs von 1:1 angeboten. Unter Federführung der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, der Handwerkskammer zu Leipzig und dem Gastronomie- und Lebensmittelverband Dehoga sowie der Leipziger Konsumgesellschaft und der ARGE soll damit eine regionale Komplementärwährung vorerst für den Regierungsbezirk Leipzig, später für ganz Sachsen etabliert werden", verkündete Finanzbürgermeister Dirk Müller die Botschaft anlässlich einer Pressekonferenz.

Begründet wurde dieser gravierende Schritt mit der zu erwartenden weiteren Verschlechterung der kommunalen Haushaltslage in 2010 nach Inkrafttreten des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes und der nachteiligen Verteilung der Steuermittel des Bundes auf Länder und Kommunen. In der vorab verteilten Pressemitteilung steht:

"Die Kommune Leipzig selbst hat bereits eine Verschuldungslage von 723 Millionen Euro, Tendenz steigend und weitere finanzielle Großbaustellen bei LVV und LWB zu schultern. Diese Situation stellt uns in den kommenden Jahren vor eine nie da gewesene Herausforderung vor allen in den Bereichen der Daseinsfürsorge gegenüber den Bürgern in unserer Stadt. Hierbei soll die neue Komplementärwährung den Euro nicht ersetzen, sondern eine wirkungsvolle Ergänzung für unsere Region werden."



Wie es zur Idee kam erklärte Dr. Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Leipziger Sparkasse, wie folgt und verwies auf die intensiven Gespräche mit Vertretern der „WIR Genossenschaftsbank Schweiz“, mit welchen man sich bereits 2009 wiederholt getroffen hatte:

Nach anfänglicher Skepsis sind wir schnell begeistert von den Mischfinanzierungen bei dem Schweizer 'WIR'-Modell gewesen und konnten uns die Erfolge bei vielen der über 60.000 beteiligten Schweizer Unternehmen direkt vor Ort anschauen. Das hat uns zu der Überzeugung gebracht, dass aufgrund der Euro-Knappheit in den Kommunen und Ländern diese Form der alternativen Finanzierung von notwendigen Ausgaben für die Leipziger Wirtschaft und der Kommune nahezu ideal ist.

Der Vorteil der eigene Geldschöpfung

WIR-Guthaben werden mittels Krediten von der WIR-Bank geschaffen, wobei der Kreditnehmer der WIR-Bank einen Vermögenswert verpfändet, also eine Sicherheit stellt, wie er es bei einer üblichen Geschäftsbank ebenfalls tun würde.

Die Kredite stammen aus direkter, eigener Geldschöpfung der WIR Bank. Die WIR Bank hat im WIR-System eine ähnliche Geldschöpfungsfunktion wie die Schweizerische Nationalbank als Zentralbank der Schweizer Franken. Konten werden häufig entweder im Rahmen eines ersten Geschäftsabschlusses mit WIR-Geld oder eines Kredits eröffnet.

Der WIR Bank entstehen aus ihrer Geldschöpfung keine Kredit- bzw. Refinanzierungskosten. Sie selbst muss für die vergebenen Kredite also keine Zinsen aufbringen. Genau aus diesem Grund kann sie ihre Kredite gegen besonders niedrige Zinssätze zur Verfügung stellen.

Die Gründer der WIR-Bank, Werner Zimmermann, Paul Enz und weitere 14 Personen, wollten zuert in Anlehnung an die Freiwirtschaftstheorie der knappen Geldversorgung und dem gestörten Geldumlauf infolge Geldhortung begegnen. Nach der Freiwirtschaftstheorie sollte Geld zinsfrei sein. Dieses 'Freigeld' wurde später 'neutrales Geld' genannt. Für Geld, das liegen bleibt, sollte eine Rückhaltegebühr entrichtet werden. Die geldreformerischen Ziele, v.a. die zinskritischen Hintergründe gemäss Freigeldtheorie, welche die WIR-Gründer anfangs verfolgten, konnte nicht aufrechterhalten werden.

Ab 1948 verabschiedete man sich vom Schwundgeldexperiment und ab 1952 wurde die Freigeldtheorie aufgegeben. Auf WIR-Kredite wurde ein bescheidener Zins erhoben, und Genossenschaftsanteile wurden verzinst. Rückhaltegebühren auf inaktivem Geld wurden nie richtig erhoben. Seit der Gründung aber gilt der Selbsthilfegedanke unter Teilnehmern. Im Gegensatz zu anderen Barter-Organisationen hat die WIR Wirtschaftsring Genossenschaft seit 1936 den Status einer Bank. Dies brachte unter anderem den Vorteil, über die WIR-Kreditvergabe die WIR-Geldmenge zu steuern und damit der WIR-Verrechnung stets die notwendigen Impulse zu geben.

Der Hauptvorteil des WIR-Konzepts, die eigene Geldschöpfung ermöglicht günstige Kredite und die Kaufkraft bleibt in der Region.

Damit wird bestätigt wie Geld überhaupt geschaffen wird, was viele Banker gar nicht wissen, nämlich durch die reale existierende Sicherheit die für einen Kredit hinterlegt wird, oder kurz gesagt, der Kredit bzw. die Sicherheit dafür erschafft das Geld. Deshalb muss ein expandierendes Geldsystem immer mehr Schuldner haben und deshalb ist das westliche Finanzsystem so astronomisch hoch verschuldet.

Links: Leipziger Internet-Zeitung, Die WIR-Bank, Bernard A. Lietaer

Zu beachten: Sinn dieses Artikels ist es euch auf funktionierende Alternativen aufmerksam zu machen. Diese Nachricht über Leipzig ist leider nicht echt (die WIR-Bank gibts schon), sondern Teil der L-IZ-Weihnachtsserie "Gute Nachrichten", in der Autoren der Leipziger Internet Zeitung darüber schreiben, was geschehen könnte, wenn ein klein wenig mehr Vernunft regieren und die Menschen ausserhalb ihrer festgefahrenen Welt denken würden. Wunschgeschichten, die aber nicht wirklich weit weg sind von dem, was möglich ist. Es liegt an den Leipzigern und engagierten Bürgern in anderen Regionen diese Idee zu wollen und umzusetzen.

Passend dazu dieser Artikel: Wie eine Gemeinde autark werden kann

insgesamt 21 Kommentare:

  1. iamfree sagt:

    weiß jemand warum/woran die Schwundgeld und Freigeld Projekte gescheitert sind?

    Dieses System mit Zinsen(auch wenn sie niedrig sind) kann auch irgendwann ausufern. Ich sehe da keine Sicherheit.

  1. Irgedwie ist mir der 15.1.2010 schon woanders ins Auge gestochen. Da wurde verkündet, dass ab diesem Zeitpunkt der Dollar an der Wand zerschellt und der Euro im Verhältnis 1:10 abgewertet werden soll. Ob da ein Zusammenhang besteht,ist mit nicht bekannt.

  1. Anonym sagt:

    @ iamfree: Das Beispiel der Komplementärwärung findet sich auch im "Wunder von Wörgl" wieder.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgesichertes_Geld
    Bürgermeister Michael Unterguggenberger initiierte dieses Projekt.
    Anhand des beigefügten Links ist zu erkennen, dass die Freigeld Theorie in allen historischen Versuchen immer funktioniert hat.
    Die Projekte wurden letztlich immer auf Druck der Bankiers beendet, was für den größten Teil der Beteiligten immer mit verheerenden Folgen behaftet war.

  1. Anonym sagt:

    Beim sogen. "Geldwunder von Wörgl" war es die österreichische Nationalbank, die "dem Spuk" (aus ihrer Sicht) per Gewaltmonopol ein Ende bereitet hat. In Wörgl war wohl in erster Linie die wirtschaftliche Not Voraussetzung für die Bereitschaft, mit dem Regiogeld zu arbeiten. Desweiteren war ja aussergewöhnlich, dass die Initiative von der Verwaltung ausging.

    Wörgl war eine Pionierleistung. Aber heute noch "ohne Not" und ohne Behördenunterstützung ein Regiosystem ans Laufen zu kriegen ist auch eine ziemliche Leistung, finde ich.



    Ich habe unlängst das Genossenschaftsmodell von RegioStar ev im Berchtesgadener Land kennengelernt. Das ist mittlerweile zu einem dreigliedrigen System aus Regio-Schwundgeld (Referenz Euro), Tauschbörse (Währung "Talente", Basis Waren und Dienstleistungen) und Zeitbank (Basis Zeit, Zweck: Altersvorsorge) herangereift das ich persönlich vielversprechend finde.

    Die Behördenproblematik wird dadurch entschärft, dass Unternehmer nach wie vor Steuern in Euro abführen und alle Systeme diesbezüglich transparent und überprüfbar sind.

    Nun sind Euro-Konvertibilität des Regiogelds und die Abfuhr von Steuern in Euro auf Tauschbörsentransaktionen einerseits erhebliche Kritikpunkte. Desweiteren ist die Sache verwaltungsaufwendig und mutet dabei doch "nur" wie ein Spiel an.

    Andererseits, und darin sehe ich mittlerweile den grossen Wert der Sache, andererseits wird in der Region ein System etabliert und eingeübt, auf das man notfalls komplett zurückgreifen kann.

    Egal, was mit dem Euro passiert, dieses System ist eigenständig (im Sinne des Wortes) und könnte sich theoretisch und im Notfall sogar abkoppeln.

  1. . sagt:

    "...wenn ein wenig mehr Vernunft regieren würde."

    Vernunft hat Erkenntnis und - vor allem - Einsicht zur Voraussetzung. Einsicht aber ist nur möglich, wenn (egoistische) Interessen überwunden werden (also DAS nicht zu wollen, was man will...).

    Und dann noch: Wo die Vernunft regiert, regiert sonst niemand mehr, denn sie kann nur dann regieren, wenn ALLE (oder zumindest eine kritische Masse) bereit sind, der Vernunft zu DIENEN - UND DAS AUCH TUN! Im Grunde eine ganz einfache Angelegenheit.

  1. Anonym sagt:

    Tja und ich dachte bis kurz vor dem Ende diese Stadt Leipzig traut sich was und das in Deutschland! Fein finde ich den Gedanken positive Artikel "was wäre wenn" zu verfassen und so die Grauen Zellen an zu regen!

    Ich denke das es wichtig ist die Basisstruktur der Tauschkreise als auch von Regionalversorgung (Lebensmittel, Bekleidung) zu erschaffen.

  1. Sehr gut, dass die Sachsen derart offen für Neues sind. Ich glaube, dass die östlichen, neuen Bundesländer offener für alternative Geldsysteme sind! Im Westen sind die Menschen noch zu verwöhnt und kennen keinen Mangel mehr. Hoffen wir, dass sich auch bei uns im Westen Deutschlands etwas in Richtung Komplementärwährungen tut.


    Redpill Community

  1. zocke sagt:

    @freeman

    Hallo Freeman,

    wenn das Geld gegen Zinsen verliehen wird, egal wie niedrig die sind, ist es doch auch wieder nur eine Frage der Zeit, bis uns die Exponentialfunktion wieder einholt?! Danke für Deine Arbeit im vergangenen Jahr und. Ich wünsche Dir und allen anderen einen guten Start ins neue Jahr.

  1. Anonym sagt:

    Soweit weg ist die Idee der Komplementärwährung für Leipzig nicht. Es gibt seit einiger Zeit Bemühungen, die Komplementärwährung ENGEL in Leipzig einzuführen. Bei über 14 Akzeptanzstellen in Leipzig und weit über 130 Akzeptanzstellen bundesweit kann bereits mit dem neuen Geld bezahlt werden. Die Umtausch- und Beratungsstelle für Leipzig befindet sich in der Jahnallee 71 und nennt sich Ideen-Stube. Durch den 1:1-Umtausch werden Euros generiert, die in regionale Wertschöpfung investiert werden. Dahinter steckt die Arbeitsgemeinschaft Regional-Wirtschaft e.V. (i.G.), die eng mit dem Verein NeuDeutschland kooperiert. Dadurch gibt es eine Kooperationskasse, eine Gesundheitskasse und zahlreiche Vorbildprojekte, die zeigen, was durch regionales Engagement und ohne staatliche Fördergelder alles möglich ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: 19% höhere Umsätze für beteiligte Unternehmen, die regionale Produkte und Dienstleistungen anbieten; stabile Löhne für Beschäftigte; geringere Sozialabgaben; ganzheitliche und preiswertere Gesundheitsvorsorge; neue Möglichkeiten für Ausbildung und Erwerbsarbeit; zinsfreie "Kredite" bei sozialem Engagement... Manchmal liegen die Möglichkeiten direkt vor den eigenen Füßen - man muss nur genau hinsehen! Mehr Informationen dazu unter http://www.Regional-Wirtschaft.net

  1. Erich Paus sagt:

    Es wäre sinnvoller, statt in Leipzig die Komplementärwährung WIR einzuführen, in Deutschland die Komplementärwährung DM einzuführen.

  1. Anonym sagt:

    Die DM wieder einzuführen, brächte keinerlei Vorteile, da das Grundprinzip des Geldsystems im Kern vergleichbar negativ ist. Eine regionale Komplementärwährung macht sehr viel Sinn, weil sie das Grundübel des überregionalen Geldsystems an der Wurzel packt. Voraussetzung ist jedoch, dass die regionale Komplementärwährung auch dazu geeignet ist. Mit dem ENGEL als bundesweit verbreitete komplementäre Regionalwährung haben wir ein ganzheitliches (Geld)Konzept, das Zins und Zinseszins ausschließt, weil Zinsen im herkömmlichen Sinn nicht erforderlich sind, um mit Geld etwas zu bewegen. Mit dem Zinssystem geben die Menschen ihre Verantwortung für das Geldsystem an die Banken. Dadurch liefern sich die Menschen einem System aus, in dem sie selbst natürlich machtlos sind und gezwungenermaßen die Interessen derer vertreten, denen der Zins nützt. Wenn wir ein neues Geldsystem haben wollen, dann müssen wir auch verstehen, welche Funktion Geld haben muss und wir müssen die volle Verantwortung dafür übernehmen! Am Geldsystem hängt mehr, als nur materieller Wohlstand. Denn Geld symbolisiert nur eine Seite der Medaille... Die zweite Seite der Medaille symbolisiert die immaterielle Seite unseres Lebens, bestehend aus menschlichen Eigenschaften, die mit Geld nicht zu haben sind. Und diese Seite haben wir in der Vergangenheit über die bestehenden Systeme DM und EURO sehr verdrängt. Es braucht also ein kluges System, das die Komponenten des Lebens ausbalanciert. Für solch ein System müssen wir Menschen die nötige Reife entwickeln - einige sind schon auf dem Weg...
    Es gibt mehr als 70 Regionalwährungen in Deutschland. Alle erfüllen wichtige Aufgaben. Schauen wir genauer hin, welche Aufgaben das sind und wie wir Verantwortung für ein neues Geld-System übernehmen können.

  1. Erich Paus sagt:

    @Arbeitsgemeinschaft Regional-Wirtschaft
    Der Zins bewirkt eine Optimierung des Geldeinsatzes hin zur vielversprechendsten Kapitalbildung. Niedrige Zinsen bewirken Fehlallokation von Kapital. Die jetzige Weltwirtschaftskrise ist das Werk korrupter Notenbanker mit ihren Komplizen in den politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen der davon gebeutelten Nationen. Da ist anzusetzen. Anderes laboriert nur an den Symptomen unter Inkaufnahme unbekannter neuer Probleme. Was zu tun wäre und was unterlassen wurde sollte jedem Führung-Banker und Politiker klar sein.

  1. bernd sagt:

    Bitte vormerken passt ja wunderbar zum Thema man beachte allerdings wiedermal die Uhrzeit:

    Geld für alle!

    Gibt es eine bessere Welt?
    Film von Christian Gramstadt und Ulrich Stein


    http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=4l8qu6iT1a%2f1Fbj9AN0seQ%3d%3d

  1. edmundusrex sagt:

    Ich bin schon lange dafür, daß in Österreich der Schilling erst mal als Alternativwährung wiedereingeführt wird.

    Auch viele Leute in anderen Ländern würden sich vermutlich über eine eigene Währung freuen.

    Ich würde auch nicht bedauern, wenn man den Euro mitsamt der EU als Totgeburt in die Geschichtsbüchern verbannt.

    Und ich würde uns Allen eine Welt wünschen, wie wir sie uns vorstellen, eine Welt ohne Krieg, ohne Angst, ohne Not und ohne Lügen.

  1. Anonym sagt:

    @ Erich Paus hat gesagt...

    @Arbeitsgemeinschaft Regional-Wirtschaft
    Der Zins bewirkt eine Optimierung des Geldeinsatzes hin zur vielversprechendsten Kapitalbildung. Niedrige Zinsen bewirken Fehlallokation von Kapital.

    Bitte guck mal den Dreiteiler "Wie funktioniert Geld" bei Youtube und dann denk scharf über Deinen Beitrag nach.

    Übrigens sagte uch schon Bernd Senf, Professor für VWL, dass die Allokation von Kapital eine Worthülse ist, die man nimmt um die Zinseszinsproblematik zu verschleiern weil keiner diese Worthülse versteht.

    Nichts für ungut.

  1. Erich Paus sagt:

    @Besto

    Für die Absonderungen von Professor Senf und deren unglaubliche und unwidersprochene Verbreitung im Bereich der deutschen Bypass-Medien ist nur dadurch erklärbar, daß die Weltfinanzmafia ihn mit seinen Thesen benutzt, um von ihrer eigenen Verantwortlichkeit abzulenken. Ich habe mir 30 Minuten von ihm angetan. Quintessenz : "Zins und Zinseszins sind Schuld an der Finanzkatastrofe, die gegen die Begrenztheit einer Weltwirtschaft gelaufen sind. Die Täter und ihre Aktionen sind nur ein Symptom davon".
    Die Wirtschaft ist und bleibt jedoch trotz beschränkter Ressourcenbasis eine Wachstumswirtschaft mit der Möglichkeit weitersteigender Zins- und Zinseszinsbeträge. Außerdem sind im US-Finanzsystem die besten Köpfe der USA, wahrscheinlich sogar der ganzen Welt versammelt, denen die besten Werkzeuge unserer Zivilisation zur Verfügung stehen. Und die haben begonnen ihr Wissen und Können zur persönlichen Bereicherung zu verwenden. Und das erleben wir gerade. Gier läßt Macht entarten.
    Dieser Zusammenhang ändert natürlich nichts an der Begrenztheit unserer Welt mit den damit einhergehenden ökologischen Folgen von Wachstumswirtschaft. Um Verwirrung und Fehlschlüsse zu vermeiden, darf man das aber nicht miteinander vermengen.

  1. Anonym sagt:

    @Erich Paus.
    Schade dass es immer mehr Menschen gibt, die sich des Dazulernens mit aller Macht verweigern.
    Der Internetlink "Wie funktioniert Geld" ist übrigens nicht von Herrn Senf, dessen Ausführungen für so manchen augenscheinlich zu anspruchsvoll sind. Wie funktioniert Geld ist die Diplomarbeit von Maxh von Bock.
    Ich kann mich halt des Eindruckes nicht erwehren, dass immer wenn es in Internetblogs zum Thema Zins kommt, werden die Kettenhunde der Oligarchen aktiv, da die Abschaffung des Zinses den Bankern und Finanziers am meisten schaden würde.

  1. Erich Paus sagt:

    Ich habe mit sowohl den Dreiteiler "Wie funktioniert Geld" als auch ein Video von des von Ihnen als Referenz genannten Professors Senf angesehen. Die Diplomarbeit von Maxh von Bock ist eine Designarbeit keine Arbeit aus der Geldwirtschaft. Geld hat er nur als Thema benutzt. Das Design ist Spitze. Daß der Inhalt Scheiße ist, braucht ihn nicht zu interessieren, obwohl es wünschenswert wäre.

    "...Kettenhunde der Oligarchen ..."
    Prof. Senf dürfte dazugehören. Seine Weltsicht verschmutzt die Bypassmedien mit Unsinn. Diejenigen die das annehmen, sind von sinvoller Schlußfolgerung in Geldangelegenheiten fürderhin ausgeschlossen und verschwenden Ihre wertvollen Kräfte auf Stuß.

    "...da die Abschaffung des Zinses den Bankern und Finanziers am meisten schaden würde...."
    Allen würde das schaden. Es geht beim Zins um die Zuteilung des Ersparten zur vielversprechendsten Kapitalbildung und die Beteiligung der Sparer am Ertrag der Wertschöpfung des Kapitals. Sparer als auch Kapitalschöpfer sind da in einer Win-Win-Situation. Und die Zinsen werden durch die Wertschöpfung des Kapitals finanziert.
    Zins und Zinseszins wachsen als Begleiterscheinung des exp. Kapitalwachstums.
    Und trotz des Weltfinanzbetruges muß das mit dem Zins so bleiben, wie es ist. Die Betrügereien sind zu unterbinden. Vom Staat. Der scheint aber sowohl in den USA als auch in Deutschland, überhaupt in der westlichen Welt kaltgestellt. Aber da ist anzusetzen, nicht beim Zins. Und wenn sich da nichts ändert, landen wir alle noch in einem chinesischen Kochtopf.
    Grob wurde die Weltfinanzkatastrofe wurde durch folgende Machenschaften ausgelöst :
    Aufhebung des US-Glass-Steagall-Acts von 1934 in 1998, der die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken gewährleistete, Beleihung von Immobilien über Wert, Kreditvergabe an Kreditunwürdige bei extrem niedrigen Zinsen, Verbriefung dieser Schulden in Wertpapiere und deren Verkauf weltweit, AAA-Bewertung dieser Papiere trotz ihrer korrupten Grundlage durch die Weltratingagenturen, Mehrfach-Absicherung dieser Müllpapiere durch Credit-Default-Swaps, Kreditausfall-Wechsel(!), plötzliche exorbitante Erhöhung des FED-Zinses, Komplizenschaft dieser Machenschaften in den privaten und öffentlich-rechtlichen deutschen Banken in deren Führungspositionen, Komplizenschaft in Bundestag und Bundesregierung, die die gesetzlichen Voraussetzungen für den Abtransport dieser Beträge schufen, und als Aufsichtsräte durchwinkten, und ... und ... und , ....
    Das Geld, das geschöpft wurde, kann deshalb nicht mehr vernichtet werden.
    Wir werden alle in nie dagewesener Weise verarscht.
    Und je unwissender wir sind, desto schlimmer.
    Und das, was richtig ist, ist manchmal nicht so leicht zu verstehen: "Modern Money Mechanics"
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Modern_Money_Mechanics.pdf

  1. Anonym sagt:

    @Erich Paus.
    Gott sei Dank gibt es auf diesem Blog genügend Leute die es besser wissen als Sie.
    Deshalb beende ich hier diesen Disput, damit ich Realitätsverdrehenden Maulwürfen keine weitere Bühne gebe ihren geistigen Müll zu verteilen.
    Argumente sind hier nämlich fehl am Platze. Und auch sonst wird mir hier die Zeit zu schade. Ich feier jetzt lieber Sylvester solange ich das noch friedlich kann.

  1. Unknown sagt:

    jaja, der Klimawandel, da habe ich auch eben erst ein interessantes 11-Seitiges Referat dazu geschrieben, meine Lehrer waren begeistert, ohne Scheiß...

    [URL=http://filebase.to/files/1653860/Klimawandel_und_die_globale_Elite.pdf]Klimawandel_und_die_globale_Elite.pdf[/URL]

    FileBase - Klimawandel_und_die_globale_Elite.pdf>

  1. Anonym sagt:

    Aufruf zur gemeinsamen Gestaltung einer besseren Zukunft, einer neuen Wirtschaft, finanzieller Demokratie und sozialer Gerechtigkeit mit alternativen Währungen.

    Crom Alternative Währungen